Beweglichkeit verbessern ja – aber nicht um jeden Preis!
Triathleten und ambitionierte Ausdauersportler haben in der Regel einen höheren Muskeltonus als Nicht-sportler. Deshalb sind extremere (Dehn-) Übungen im Yoga für sie nicht so gut geeignet. Triathleten und ambitionierte Ausdauersportler sind von Natur aus oft ehrgeizig und möchten die gezeigten Übungen gerne mitmachen. Wenn die Beweglichkeit für die korrekte Ausführung der Übung fehlt, gleichen sie dies oftmals durch Haltungsfehler und Gelenkfehlstellungen aus.
Viele sehr gut bewegliche Yoga-Trainer können diese Bewegungseinschränkungen nur schwer nachempfinden. Nach über 20 Jahren Ausdauersport und fünf gefinishten Ironmen weiß ich aus eigener Erfahrung, wie frustrierend es sein kann als gut trainierter Sportler bei Yoga-Haltungen ständig an die eigenen Grenzen zu kommen, während die anderen Teilnehmer noch nicht mal schwitzen. Dabei habe ich mich oft gefühlt, als hätte ich ein Kettenhemd an – oder mehrere. Dieses konnte ich nur mit viel Geduld und und nach und nach ablegen. Im Vergleich zu Yoga-Trainern, die keinen Ausdauersport machen, bin ich deutlich unbeweglicher.
„Ich habe mich oft gefühlt, als hätte ich ein Kettenhemd an.“
Beweglichkeit verbessern ja – aber nicht um jeden Preis. Wenn Du hier zu viel auf einmal erreichen möchtest, könntest Du deinen Körper unter Umständen überlasten oder Dich sogar verletzen. Beides wäre nicht gerade förderlich für Deine sportlichen Ziele und Deine Gesundheit. Für eine gute Leistungsfähigkeit benötigst Du zudem unbedingt einen höheren Muskeltonus! Für Dich als Triathlet oder ambitionierten Ausdauersportler ist es aus meiner Sicht nicht wichtig, dass du den Kopfstand, den Spagat oder den Fuß hinter den Kopf bringen kannst. Hier gilt für uns Sportler „weniger ist mehr„. Für uns geht es darum Haltungsfehler wie z.B. einen Rundrücken, verkürzte Hüftbeuger oder eingefahrene Bewegungsmuster behutsam aufzulösen. Dies versuche ich in jeder meiner Yoga-Stunden mit gezielt ausgewählten Übungen und Haltungen umzusetzen. Lass Dich überraschen, Yoga kann auch ohne extreme Verbiegungen viel Spaß machen und das angehme, ausgeglichene Gefühl nach der Stunde stellt sich ebenfalls ein.